Montag – Am 21. Dezember 1620 landete in Cape Cod (heute in Massachusetts) ein Schiff mit dem Namen
Mayflower. An Bord befanden sich etwa 50 Menschen, hauptsächlich Puritaner, die vor den religiösen Verfolgung in Europa geflüchtet waren, um in Amerika ein reines Land zu erbauen. Sie waren in England an Bord gestiegen, mit der Überzeugung, dass alles besser sei, als weiterhin in Europa bleiben zu müssen, sogar mit einem winzigen hölzernen Boot den langen Weg über den Atlantischen Ozean in eine ungewisse Zukunft in einem völlig unerforschten Kontinent auf sich zu nehmen. Diejenigen, die die 66-tägige Reise überlebt hatten, befanden sich nun ohne jegliche Essensvorräte im Hochwinter in einer Landschaft, von der niemand wusste, wie sie zu bewirtschaften war.
Die Wampanoag, ein Indianerstamm, half ihnen – was sie wohl später bereuen sollten – den Winter, Frühling und Sommer bis zur ersten Ernte im nächsten Herbst zu überstehen. Aus Dankbarkeit – es bestehen auch alternative Begründungen, wie zum Beispiel, dass die streng gläubigen Puritaner die wilden vom Teufel besessenen Indianer an diesem Mahl vergiften wollten – feierten sie zusammen mit den Wampanoag ein Fest, das bis heute als Thanksgiving bekannt ist.
Heute ist – zumindest hier in Kanada – nun dieser Abend im Herbst, an dem bei Truthahn und Kürbiskuchen dieses Ereignis gefeiert wird. So kocht auch Milka ein spezielles Mahl, zwar weder Truthahn noch Kürbiskuchen, dafür Schinken und Kartoffelstock. Truthahn lohne sich nicht zu kochen für nur sechs Personen (wir haben noch Besuch), das Fleisch sei erstens nicht besonders gut und es gebe zweitens zu viele Resten; Diese gibt es jedoch auch ohne Truthahn, Milka kocht wieder einmal zu viel … Wie wäre das wohl mit einem Truthahn gekommen?