Mittwoch – Goldgelbe Sonnenstrahlen glimmern aus stahlblauem Himmel zwischen den leise raschelnden Blätter der Eichen unserer Strasse hindurch – ein wunderschöner Morgen. Am Mittag werde ich auf dem Weg vom Hyatt Hotel zu meiner Schule eiskalt verregnet, ohne natürlich am Morgen jeglichen Regenschutz eingepackt zu haben. Aber ich wurde ja vor Vancouvers Wetter gewarnt.
Nach der Schule findet im
Moose's Down Under an der Pender Street eine Willkommensparty für eine Gruppe Studenten statt, die seit dieser Woche in meine Schule gehen. In diesem australischen Pub versuchen Franzosen, Japaner, Holländer, Mexikaner, Belgier, Venezolaner, Chinesen, Deutsche, Koreaner, Spanier, Russen, Schweizer etc. (und natürlich -innen) bei kanadischem Bier, amerikanischen Soft Drinks und pseudoitalienischen Pizzahäppchen den Abend. Leider gelingt es noch zu wenig, diese ganzen Kulturen zu vermischen: Europäer sitzen bei Europäern, Asiaten bei Asiaten.
Als ich, nach einem kurzen Besuch mit einer (diesmal kontinental gemischteren) Gruppe im bereits bekannten
Beaver, in den Victoria-Drive-Bus einsteige, höre ich plötzlich jemanden meinen Namen. Kazu sitzt bereits im Bus. Dass sie genau zur selben Zeit vom Ausgang nach Hause kommt, erweist sich nebenbei als nützlicher Zufall, als wir den Bus verlassen: Da es immer noch regnet, und ich immer noch keine Jacke bei mir habe, teilt Kazu mit mir ihren (winzigen!) Schirm. Halbtrocken zu Hause angekommen entschliesse ich mich, morgen einen Regenschirm zu kaufen.