Kalenderblog vom Ivo

24 September 2005


Samstag – Endlich Wochenende! Endlich (richtig) Ausschlafen! Schon eine Woche vergangen?!? Am Wochenende hat man – es scheint zumindest so – immer mehr Zeit, und deshalb beschliesse ich heute Morgen, statt nur Cereal einmal French Toast zu machen. Nach dem ersten keine Hoffnung versprechenden Versuch wird das Resultat schliesslich doch recht gut.
Am Nachmittag besuchen Antoine, Tim und ich endlich einmal Metropolis, die Shoppingmall in Metrotown, von der wir schon so viel gehört haben. Sie sei riesig. Und sie ist sehr gross – vielleicht nicht riesig. Neben der normalen Einrichtung eines normalen Shoppingzentrums lassen sich hier unter anderem ein Brautkleidladen, eine SkyTrain-Station, eine Cookie-Bude, ein Hundekleiderladen, ein ganzer Essensflügel und ein Laden für hässliche pseudo-italienische Statuen finden. Nur etwas können wir nicht finden: Antoine möchte einen Computer kaufen, doch scheinbar gibt es in der ganzen Mall kein Computerladen. Wie wir später zu Hause herausfinden werden nimmt dieser ausserhalb der Mall ein separates Gebäude in Anspruch.

Trotz – oder wegen – des enormen Angebots kaufe ich lediglich einen Nagelklipser und drei Jonglierbälle mit dem kanadischen Maple Leaf. Antoine hingegen schreibt sich die Preise für ein ganzes Hockeyset auf, um mit den europäischen Preisen zu vergleichen und es eventuell später zu kaufen.
Auf dem Rückweg treffen wir an der Bushaltestelle noch Leonie, eine Kollegin aus der Schule an.Iich trainiere noch ein wenig mein Englisch weg, indem ich mit ihr Deutsch spreche.
Nach dem Nachtessen hat Milka plötzlich die Idee, wir könnten Frustration, ein Würfelspiel, spielen. Die ersten paar Runden sind noch einigermassen interessant, nach einer Stunde wird es langsam langweilig, nach zwei ermüdend und nach drei treten die ersten Sekundenschlafe ein. Wir spielen bis 1:45 Uhr!

Was ich seit meiner Ankunft in Vancouver immer wieder gesehen und belächelt habe, sind elektrische Rollstühle an denen eine kanadische Flagge an einem Stock montiert ist. (Rollstuhlsymbol modifizieren) Ich frage mich dann immer, was denn die Aussage dieser Kombination sein soll. Ein Rollstuhl sagt aus "Ich kann nicht gehen". Ein elektrischer Rollstuhl sagt aus "Ich kann nicht gehen und nicht meinen Rollstuhl anschieben". Soweit so gut. Was sagt dann aber der elektrische Rollstuhl mit Kanadaflagge aus? "Ich kann nicht gehen und nicht meinen Rollstuhl anschieben. Und … ich bin Kanadier"? Vielleicht liege ich hier aber auch falsch und Rollstühle müssen gar keine Aussage haben. Poetisch betrachtet sind die elektrischen Rollstühle mit Kanadaflaggen aber schon eine interessante Sache …


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