Kalenderblog vom Ivo

17 Oktober 2005


Montag – Hier ist alles ein bisschen grösser als in Europa. Dies gilt vor allem für die Küche (aber natürlich auch für Autos): Der Backofen hat bestimmt das doppelte Volumen eine europäischen Modells. Dasselbe gilt für den Kühlschrank; für je beide Kühlschränke in unserem Hause. Gefüllt sind diese mit 4-Liter-Milchflaschen, Butterdosen à 1.36 kg und anderen Lebensmitteln in ähnlichem Ausmass.
Da ist es schon eine Glanzleistung, dass ich heute Morgen drei Packungen Frühstücksflocken – natürlich im 750-g-Karton – leergegessen habe. Dass alle drei natürlich nicht voll gewesen sind, soll hier nicht allzu stark betont werden. Frühstücksflocken – was eigentlich eine ziemlich armselige Übersetzung von Cereal ist; und: nein, das Wort Zerealien, das in letzter Zeit in deutschen Werbespots sein Unwesen treibt, möchte ich nicht verwenden – machen hier einen erheblichen Teil meines täglichen Frühstücks aus, denn Brot (also "Brot", Toastbrot) bin ich schon seit dem dritten Tag hier überdrüssig.

Nach dem Frühstück kommt überraschender Besuch: die ersten Minuten nach dem Klopfen nehme ich noch an, es sei der Briefträger, denn ich befinde mich in einem anderen Zimmer, als Antoine die Tür öffnet. Nachdem der etwa sechzigjährige Mann die Worte "I'm a bible teacher" gesagt hat, wird mir einiges klar. Ich verbringe die nächsten zwanzig Minuten mit Zuhören, wie Antoine mit über die Schöpfung der Welt aufgeklärt wird. Er hört ihm gespannt zu, obwohl er ihn wohl mehr als Englisch- statt als Bibellehrer betrachtet.

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