Mittwoch – Heute stellt sich heraus, dass Tori wohl recht hatte, als sie uns erzählte, dass wir von unserem "Slang and Phrasal Verbs"-Klassenzimmer Blick auf die verkehrstechnisch drittgefährlichste Passage der Stadt haben; ich beobachte, wie vier Stockwerke unter mir ein Radfahrer von einem Auto angefahren wird. Zum Glück geschieht dieser Unfall nicht mit hoher Geschwindigkeit und der Radfahrer setzt seine Fahrt nach einigen Sekunden fort.
Nach zwei weiteren Schulstunden beginnen wir uns wieder einmal zu fragen, was wir heute Abend machen können. Das Problem ist hier kaum der Mangel an Möglichkeiten, viel eher ein Überfluss. Heute entscheiden wir uns für Kino. Nach einem (viel zu langen) Auswahlverfahren bringt Google Klarheit:
Serenity ist der einzige viel versprechende Filmtitel, der zu einer günstigen Zeit gespielt wird.
Gerade rechtzeitig erreiche ich nach dem Abendessen die Bushaltestelle, um ohne Warten in den Bus in Richtung Downtown zu steigen. Ich habe einige Zeit gespart, denn meine vorkalkulierten 45 Minuten Reiseweg enthalten eine Wartezeit auf den Bus. Da am Abend immer weniger Leute ein- und aussteigen, benötigt der Bus für die Strecke nur etwa 15 statt 30 Minuten. Ich bin also zu früh am Treffpunkt und kann noch einige Fotos der Innenstadt bei Nacht schiessen. Noch früher am Treffpunkt bin ich, als ich merke, dass ich von zuhause eine Stunde zu früh gegangen bin. Dass ich auf der Strasse zufälligerweise Saori antreffe kommt also gerade gut. Wir gehen zu
Tim Hortons, um einen unechten Cappuccino – für weniger als zwei Dollar kann man nicht mehr als Wasser mit Pulver erwarten – zu trinken.
Der viel versprechende Titel des Films erweist sich später als eine hinterhältige Maske aus irreführenden Rezensionen und Bewertungen im Internet, erschaffen von der Filmindustrie, um uns einen weiteren typischen Hollywood-Film zu verkaufen.